Endlich eine Baumschutzverordnung!
________________________________________________
Grüne im Losglück
_______________________________________________________________________________________________________________________
Pressemitteilung der Fraktion der Grünen im Gemeinderat Oberschleißheim zum Verlust der Geldanlage der Gemeinde Oberschleißheim bei der Bremer Greensill Bank
Von den Anlagebeträgen fielen etwa 3 Millionen Euro noch in die Amtszeit des früheren Bürgermeisters, 2 Millionen Euro wurden vom jetzigen Amtsinhaber angelegt.Eine rechtliche Aufarbeitung der Angelegenheit scheint dringend geboten. Wir fordern hier eine Prüfung durch den Bayrischen Kommunalen Prüfungsverband und die Rechtsabteilung des Landratsamtes.
Wir halten die Anlagestrategie der beiden Bürgermeister und des Kämmerers in diesem Fall für fahrlässig.Mindestens ebenso wichtig ist die Frage, wie in Zukunft mit dem Haushalt der Gemeinde umgegangen werden soll:
Transparenz bei Geldanlagen ist sicher eine notwendige Konsequenz. Dem einen oder anderen Mitglied des Gemeinderates wäre es womöglich schon frühzeitig aufgefallen, dass es keine gute Idee ist, zwei Drittel des Vermögens ohne Einlagensicherung bei einer einzigen Privatbank zu investieren.Die im Vergleich zu seriösen Instituten wie Sparkassen und Volksbanken sehr hohen Festgeldzinsen bei Greensill (0.5%), hätten auch einer wesentlich intensiveren Recherche und genauester Beobachtung bedurft, dies hat anscheinend nicht im ausreichenden Maß stattgefunden. Klare Hinweise aus der Presse wurden ignoriert. Erstaunlich auch, dass der zweite und dritte Bürgermeister anscheinend nicht in den Vorgang eingebunden waren.Bis auf Weiteres gibt es ja leider keine neuen Geldanlagen.
Von den verbliebenen 2 Millionen Euro aus dem Vermögen der Gemeinde sind 1,8 Millionen zur Deckung des Haushalts 2021 eingeplant.
Es bleibt von den gesamten Ersparnissen lediglich eine gesetzliche Mindestrücklage zur Sicherung der Liquidität. Viele zukünftige Investitionen müssen jetzt durch Kredite finanziert werden.Es ist nicht das erste Mal, dass die Haushaltsplanung vom Gemeinderat beanstandet und korrigiert werden muss, deshalb fordern wir als Grüne Gemeinderatsfraktion, dass die gesamte Haushaltsführung unabhängig überprüft wird und neue Richtlinien dafür aufgesetzt werden.Die Fraktion der Grünen im Gemeinderat Oberschleißheim
Sehr geehrte alle,
als „Betroffene“ darf ich zur Diskussion „ Wer kriegt Filter ins Klasszimmer?“ darf ich ein kurzes Live-Szenario aus der Kita aufzeigen:
Seit Beginn letzter Woche hat der Landrat im Landkreis München nach bestem Wissen und Gewissen Maskenpflicht für Grundschüler in den Landkreisschulen verordnet – nicht zuletzt, um die Lehrerinnen und Lehrer vor Ansteckung zu schützen.
Diese gilt nicht für Kindergärten und auch nicht für Schulkindergärten.
Ich habe das Glück, in einem Schulkindergarten als Vorschulpädagogin zu arbeiten, in einem 50 qm großen Raum, mit einer Traumklassenstärke von 16 (Vor)-Schülern. All unsere Kinder sind 6 Jahre alt und vom Organismus her absolut mit Regelschülern der ersten Klasse zu vergleichen.
Meine Kolleginnen und ich unterrichten mit Mund-Nasen-Schutz in gebotenem Abstand.
In unseren beiden täglichen Lerneinheiten (Schulstunden an Einzeltischen) ist alles kein Problem, wenn wir aber in die Freispielzeit übergehen, sind wir allen verhaltenstechnisch unkontrollierten, unberechenbaren Verhaltensweisen unserer Kinder schutzlos ausgeliefert: Unkontrollierte Niesattacken, Husten, Singen, Nasebohren, Schreien, Rennen, Streiten ohne jegliche „Vorsichtsetikette“ – volles Programm!
Da würde uns Erwachsenen eventuell eine FFP 3 Maske puls Taucherbrille helfen, um alle unsere Viren-Empfangsstellen im Gesicht abzudecken.
Aber ich hab’s ja noch gut!
Einen Flügel weiter, im selben Haus, befinden sich meine Kolleginnen und Kollegen aus der Kindergarten-Regelgruppe in derselben Raumgröße, mit allerdings 25 Kindern im Alter von zweieinhalb bis fünfeinhalb Jahren! Diese Kinder sind noch viel jünger und noch unkontrollierter in ihren Verhaltensweisen.
Da kann also von Schutz kaum die Rede sein! Weder für die Erwachsenen, noch für die Kinder selbst.
Ich habe Kolleginnen, die deutlich über 50 sind und eigentlich schon zur Risikogruppe zählen.
Sie arbeiten aber trotzdem, „damit der Laden läuft“ – auch jetzt in den Herbstferien!
Wir lüften also, was das Zeug hält, arbeiten intensiv mit den Alltagshelden „Händewasch-Män“ und „Abstands-Robin“ zusammen und tragen den gesamten Arbeitstag Mund-Nasen-Schutz und unterrichten auch damit.
Wenn ich mir also jetzt als Gemeinderätin Gedanken machen muss, wer zuerst und wo ein zusätzliches Luftreinigungsgerät benötigt, dann gibt es für mich nur eine Antwort:
Wir fangen dort an, wo die Einhaltung der Abstandregeln und Verhaltensetiketten nur schwer umsetzbar ist. Dort, wo indirekte Infektionsgefahr durch zu hohe Virenlast in der Luft gegeben ist, “wo das Raumvolumen klein ist im Verhältnis zu der Anzahl der infizierten Personen“…wie Prof. Christian Kähler von der Bundeswehr-Uni in Neubiberg in seiner Studie schreibt.
Seine Schutzkonzeptempfehlungen für Schulklassenzimmer gehen von: Raumluftreiniger + Mund-Nasen-Bedeckung / Gesichtsvisier, Freies Lüften, RLT Anlage und CO2 Ampel bis Abstandhalten, transparente Schutzwände, FFP 2 Mund-Nasen-Schutz, alles irgendwie in Kombination.
Meine Bitte: Wir investieren dort zuerst, wo das absolut systemrelevante, pädagogische Personal jeglicher Ansteckungsgefahr am schutzlosesten ausgeliefert ist: In den Kinderkrippen und Kitas. Und das nicht nur in Corona-Zeiten!
Wir schöpfen alles aus, was laut Förderrichtlinie möglich und erwiesenermaßen sinnvoll ist und in den Kitas alles, was zur Verbesserung der momentanen Situation beitragen kann, denn unserer Opferbereitschaft ist derzeit absolut begrenzt!
GRÜNE stellen sich gegen ein neues Gewerbegebiet im Landschaftsschutzgebiet
Wir Grüne stehen für maßvolle Gewerbeentwicklung!
Flächen sind für Mensch und Natur eine eminent wichtige Ressource, mit der höchst sorgsam umgegangen werden muss. Unseren Kindern und Kindeskindern muss auch noch Entwicklungsfläche übrig bleiben, denn Boden ist nicht vermehrbar!
Moderne, neu gedachte Flächenpolitik ist der Weg:
Bevor neue Flächen erschlossen werden, müssen bestehende Gewerbegebiete neu überplant und modernisiert werden. Anpassung in den jeweiligen Bebauungsplänen sind Voraussetzung um höher bauen zu können und um eine effektivere Flächennutzung zu erreichen. Speditionen und lärmintensives Gewerbe gehören in Gewerbegebiete am Ortsrand und nicht in die Ortsmitte.
Unser Gewerbegebiet östlich der Mittenheimer Straße ist ein Filetstück! Fußläufig angebunden an S-Bahn und Bus mit Nahversorgung in nächster Nähe bietet es das, was moderne Unternehmen suchen.
Wir Grünen haben schon zweimal die Schaffung einer Stelle „Wirtschaftsförderung“ beantragt. Diese wurde mehrheitlich vom Gemeinderat abgelehnt, mit der Begründung, dass sich der Kämmerer und der Bürgermeister darum kümmern könne. Der Bürgermeister selbst sah auch keine Notwendigkeit für diese Stelle…
Wir wollen eine/n „Gewerbebeauftragte/n“ einstellen, die/der sich hauptamtlich darum kümmert
- regelmäßigen und intensiven Kontakt zu unseren Gewerbetreibenden und Unternehmern zu halten
- für unsere Gemeinde zu werben und geeignete Flächen zu suchen
- mit potentiellen, ansiedlungswilligen Unternehmen zu verhandeln
- die mittelständischen Unternehmer zu fördern
- zu überprüfen, ob die Gewerbesteuer auch tatsächlich in Oberschleißheim gezahlt wird
- regelmäßig dem Gemeinderat von Entwicklungen und Geschehnissen am Ort zu berichten
- mit dem Gewerbeverband Oberschleißheim eng zusammenzuarbeiten
- alles zu tun, um Gewerbe am Ort zu halten
- den Tourismus in Oberschleißheim zu fördern
Oberschleißheim ist im Begriff zu wachsen, die Bevölkerung wird sich verjüngen. Das stellt uns vor große Herausforderungen: Mit der Bevölkerung wachsen auch die Aufgaben in der kommunalen Daseinsvorsorge. Die Zahl der Kitas, Schulen, Seniorenheime, Nahversorger muss angepasst werden, Kultur, Lebensqualität, Instandhaltung kommunaler Liegenschaften erfordert Einnahmen.
Mit aktuell 6 Mio € Gewerbesteuereinnahmen und dem gemeindlichen Anteil an der Einkommenssteuer in Höhe von 9 Mio € ist Oberschleißheim eine der finanzschwächsten Gemeinden im Landkreis.
Auf Einnahmen aus der Gewerbesteuer zu setzen ist immer ein Risiko. In Zeiten von Rezession ist aktuell in den kreisfreien Städten Bayerns ein Einbruch bei den Gewerbesteuereinnahmen von rund 27% zu verzeichnen, in den Gemeinden rund 14 %. (Quelle: sueddeutsche.de)
Gewerbesteuer ist also keine sichere Größe! Vor allen Dingen dann nicht, wenn große Unternehmen ihren Gewerbestandort verlassen.
Wir Grüne setzen auf mittelständische Betriebe, die einen Bezug zum Ort haben und bei uns bleiben wollen. Diese müssen wir mit aller Kraft unterstützen!
Wir Grüne sagen „Ja“ zu einer moderaten, vorhabensbezogenen Ausweisung von gewerblicher Ansiedlung in überschaubarer Größe (ca. 5 ha) südlich der LMU Erweiterung.
Mit Hilfe des Freistaates Bayern könnten wir im Anschluss an die LMU Erweiterung im Süden unserer Gemeinde einen Gewerbestandort mit Zulieferbetrieben für die Veterinärmedizin errichten, wissenschaftsnahe Betriebe, die z.B. Forschungsergebnisse dokumentieren und vermarkten.
Ein zweiter S-Bahn Haltepunkt ermöglicht den Student*innen und Mitarbeiter*innen einen direkten Zugang mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.
Ein Studentenwohnheim vom Freistaat Bayern in unmittelbarer Nähe der Uni errichtet, kann viele Student*innen beherbergen und vermeidet Pendelverkehr.
Die Installation des Moos-Haide-Parks als festgeschriebener, unverbaubarer Grünzug zwischen den Orten Ober- und Unterschleißheim gewährleistet interkommunale Durchlüftung.
Grüner Glücksklee mit fünf Blättern
(von Klaus Bachhuber, schleissheimer-zeitung.de)
Fünf Ausschusssitze des neuen Gemeinderats mussten im Losverfahren zwischen Grünen und SPD vergeben werden – fünfmal fiel das Los zugunsten der Grünen! Das war die kuriose Pointe der einzigen Kontroverse in der Konstituierenden Sitzung des Gemeinderats, denn die Grünen hatten sich zuvor gegen das Losverfahren verwahrt.
Die fünf Ausschüsse des Gemeinderats sollen je zwölf Sitze bekommen, womit dort CSU und FW je drei Sitze erhielten, Grüne und SPD je zwei und die FDP einen. Auf den jeweils zwölften Sitz hatten Grüne und SPD identische rechnerische Ansprüche, da bei je fünf Mandaten im Gesamtrat ihr Teiler jeweils gleich ausfiel.
Laut gültiger Geschäftsordnung musste in diesen Fällen gelost werden. Allerdings würde die Gemeindeordnung auch ermöglichen, statt des Losentscheids die höhere Stimmzahl bei der Kommunalwahl als Kriterium anzuwenden. Diese Methode sei gerechter, sagte Grünen-Sprecher Fritz-Gerrit Kropp, „nicht nur, weil wir gerade davon profitieren würden“; wofür er übrigens einiges Gelächter erntete.
Die Grünen waren bei der Kommunalwahl bis vor dem letzten Wahllokal auf sechs Mandate gerechnet worden, erst dann verpassten sie den weiteren Sitz um 49 Stimmen. Die SPD hingegen landete 548 Stimmen hinter den Grünen.
„Ein Losverfahren sollte immer die Ultima Ratio für Entscheidungen sein, da es in sich nicht demokratisch ist und nicht den eindeutigen Wählerwillen widerspiegelt“, argumentierten die Grünen. CSU-Sprecherin Stefanie Haslbeck ging von den Gemeinderatssitzen aus und konterte daher, dass bei unentschiedenen Mandaten „der Wählerwille eben nicht eindeutig“ sei.
Casimir Katz (FDP) führte als Kronzeugen fürs Losen gleich die Urform der Demokratie im historischen Hellas an, wo ebenfalls manche Ämter und Mandate ohne Wahlen verlost wurden: „Das war schon im alten Athen so.“ Außerdem sei „die Drohung mit einem Losverfahren sinnvoll, um vorab gemeinsame Lösungen hinzukriegen“.
Lediglich Hans Negele (FW) teilte die Position der Grünen, so dass ihr Antrag mit 6:19 Stimmen abgelehnt wurde. Das Los machte dann alle Debatten müßig. Bürgermeister Markus Böck (CSU), der „Losfee“ spielte, wagte sich schon nach der dritten Ausschussbesetzung kaum mehr an den Lostopf, aber es setzte sich fort: fünfmal Grün.
„Das war gerecht“, freute sich Grünen-Rätin Ingrid Lindbüchl, „das Glück hat die Sitze der Partei zugesprochen, der sie ohnehin durch die Wählerstimmen zugefallen wären.“ SPD-Sprecher Florian Spirkl blieb nur Galgenhumor: „Es gibt Tage, da verliert man, und es gibt Tage, da gewinnen die anderen.“
Trotzdem halte er Losen „für die fairste Möglichkeit, gleiche Sitzansprüche aufzulösen, verglichen mit dem Vorschlag der Grünen“. In Höchststimmung überließen die Grünen einen der zugelosten Sitze im Ferienausschuss sogar der fünfmal unterlegenen SPD.