Verschuldung durch Corona

Sofort-Nothilfe für Menschen aus unserem Landkreis

 

Antrag

Corona-Nothilfefonds

Der Kreistag möge beschließen:

  1. Es wird ein zeitlich befristeter Corona-Nothilfefonds in Höhe von 500 TS Euro eingerichtet, der schnell und unkompliziert Menschen aus dem Landkreis München, die durch die Corona-Pandemie unverschuldet in Not geraten sind, über die Krisenzeit hinweghilft. Die Abklärung der Bedarfe geschieht in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter, Mitarbeiter*innen aus dem Landratsamt München Land und Vertreter*innen von Sozialverbänden und soll prekäre, existenzbedrohende Notlagen lindern.

  2. Der Landkreis München bezuschusst eine zusätzliche Stelle Schuldnerberatung befristet für 1 Jahr.

  3. Der Landkreis München verstärkt zusammen mit den Sozialverbänden die Öffentlichkeitsarbeit über die von Bund und Land neu geschaffenen Corona-Hilfsangebote.

  4. Die Finanzierung erfolgt über außer- bzw. überplanmäßige Ausgaben.

Begründung:

Immer mehr Menschen geraten durch die Corona-Pandemie existenziell in Not.

Nicht nur Menschen, die Sozialhilfe empfangen, sind noch tiefer in die Armut gerutscht, sondern auch viele Menschen außerhalb des Leistungsbezugs, Geringverdiener*innen, Angestellte mit mittleren Einkommen und Solo-Selbständige kämpfen aktuell um ihre Existenz. Sie sind unverschuldet durch die Corona-Pandemie in Not geraten.

Gründe hierfür sind Wegfall von Minijobs (bei Aufstockern), Jobverlust/Kurzarbeit, erhöhte Kosten durch dauerhaften Aufenthalt zu Hause während des Lockdowns, Homeschooling und Homeoffice und allgemein erhöhte Lebenshaltungskosten, die nicht durch bestehende Hilfsangebote gedeckt werden.

Die Antragsbearbeitung soll schnell und unbürokratisch durch ein „Krisenteam“ in Kooperation aus Mitarbeiter*innen des Landratsamtes, des Jobcenters und Vertreter*innen der eingebundenen Sozialverbände erfolgen.

Bereits Mitte Januar meldet die Schuldner-Insolvenzberatung des Caritasverbandes der Erzdiözese München und Freising e.V. 400 Fälle, die Hilfe suchten, die Abteilung Soziale Beratung/Existenzsicherung verzeichnete 500 Beratungen mehr, im Vergleich zu den Vorjahren.

Um den durch die Corona-Pandemie stark erhöhten Bedarf für Schuldnerberatung zu decken und die Wartezeiten zu minimieren soll zeitlich befristet eine zusätzliche Stelle für Schuldnerberatung bei den Sozialverbänden bezuschusst werden.

Viele in durch Corona in Not geratene Menschen kennen die aktuell durch Bund und Land neu geschaffenen Corona-Hilfsangebote nicht oder sind bei der Antragsstellung überfordert, was zu unsachgemäßer Antragsstellung für bestehende Hilfsangebote führen kann. Daher ist hier ein erhöhter Informations- und Unterstützungsbedarf zu decken und auch mögliche Überbrückungsdarlehen bis zur endgültigen Bewilligung der Hilfsangebote durch Land und Bund sollen möglich sein.

Susanna Tausendfreund    Christoph Nadler     Gudrun Hackl-Stoll      Ingrid Lindbüchl

Fraktionsvorsitzende      Fraktionsvorsitzender        Kreisrätin                 Kreisrätin

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